AMERIKADEUTSCHER VOLKSBUND

US-NATIONALSOZIALISMUS


DER AMERIKADEUTSCHE VOLKSBUND

"100 % amerikanisch"

CCO: Flagge des Amerikadeutschen Volksbunds
CCO: Flagge des Amerikadeutschen Volksbunds

Der Amerikadeutscher Volksbund war eine nationalsozialistische Organisation, welche im März 1936 unter Leitung von Fritz Kuhn in Buffalo im Bundesstaat New York gegründet wurde. Der Bund ging aus den beiden Vereinigungen der nationalsozialistischen Vereinigung Teutonis (Free Society of Teutonia) und den "Freunde(n) des Neuen Deutschlands" (Friends of the New Germany) hervor. Die Organisation hatte zum Ziel die öffentliche Wahrnehmung zum Nationalsozialismus positiv zu beeinflussen. Der Bund, wie er im amerikanischen Raum genannt wurde, legte im Gegensatz zu seinen Vorgängern Wert darauf als pro-amerikanische Vereinigung wahrgenommen zu werden, welche zu 100 Prozent hinter den Idealen und der Verfassung der USA standen, wenngleich die wahre Ideologie eine andere war.   Fritz Julius Kuhn war Chemiker, Chemiker und ein ehemaliger Leutnant der bayerischen Infanterie. Er immigrierte 1928 in die Vereinigten Staaten und wurde 1934 eingebürgert. Der neu eingebürgerte Amerikaner war jedoch der Auffassung, dass sowohl deutschstämmige Einwanderer als auch deren Nachkommen als Deutsche in den Vereinigten Staaten gelten sollten, selbst wenn ihre Vorfahren vor zehn Generationen ins Land gekommen seien. Seine Argumentation folgte nationalsozialistischen Prinzipien. Blut sei entscheidender als der Staatsbürgerausweis oder der Geburtsort. Um als amerikanischer Verein wahrgenommen zu werden, wurden unter anderem amerikanische Staatsmänner wie Abraham Lincoln mit Horst Wessel verglichen, welche beide sterben mussten, um ihr Land großartiger zu machen.

Teutonia und die Freunde des Neuen Deutschlands

Wegbereiter des Amerikadeutschen Volksbunds

Vorgänger des Amerikadeutschen Volksbundes war eine Organisation namens  Freunde des Neuen Deutschlands unter Leitung von Heinz Spanknöbel. In den 20er Jahren diente er als Minister in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Würzburg, eine Tätigkeit, welche ihm die Immigration in die Vereinigten Staaten erleichterte. In den USA schloss er sich der "Freien Gesellschaft von Teutonia", einer nationalistischen Vereinigung die mit den Zielen Adolf Hitler sympathisierten an. Spanknöbel wurde Gründer und Herausgeber des führenden deutschsprachigen Blatt "New Yorker Staatszeitung und Herold". Rudolf Heß gab Spanknöbel die Erlaubnis eine Vereinigung in Übersee zu gründen, welche die  NSDAP Bewegung in den USA vertrat. Mit dem Bund der "Freunde des Neuen Deutschlands" änderte sich die öffentliche Wahrnehmung in der amerikanischen Bevölkerung, welche den nationalsozialistischen Gruppen vorher keine Beachtung schenkte.

Struktur und Tätigkeiten des Amerikadeutschen Volksbund

Ein Skript für die westliche Hemisphäre

Der Amerikadeutsche Volksbund basierte auf dem Konzept des Führerprinzips, welches einen unangefochtenen Gehorsam gegenüber einen Führer erforderte. Fritz Julius Kuhn übernahm die Leitung und erwartete eine zu 100 prozentige Loyalität gegenüber seiner Person, dem amerikanischen Führer, wie er sich selbst bezeichnete. Nur eine Person kann die Rolle des Erlösers einer Nation innehalten und was Adolf Hitler für die Deutschen war, wollte Kuhn auf amerikanischen Boden erreichen und bezeichnete sich als amerikanischen Führer. Kuhn imitierte Hitler in nahezu jeder Hinsicht. Kuhn legitimierte seine Führungsrolle mit der Behauptung, dass es keinen größeren Patrioten in den USA geben würde als ihn.

Der Amerikadeutsche Volksbund teilte die USA in drei Verwaltungs- und Einflussbereiche auf:

Gau West (The Western Department)  unter Führung von Hermann Schwinn

Gau Midwest (Mid West Department) unter Führung von George Frobose

Gau Ost (The Eastern Department) unter Führung von Rudolf Markmann

 

Jeder Gau hatte einen Gauleiter, eine regelmäßig stattfindende Gauversammlung, Bezirksleiter sowie lokale Leiter. Eine entscheidende Rolle spielte der Bundesstaat Kalifornien, da die Filmindustrie als Propagandamaschine angesehen wurde, sodass der Bund im Deutschen Haus in Los Angeles versuchte Kontakte zu knüpfen. Der Amerikadeutsche Volksbund arbeitete sehr eng mit der "Christian Front", einer neu gegründeten, pro nationalistischen Organisation unter dem Mantel des Christentums und Antikommunismus zusammen. Der Amerikadeutsche Volksbund betrieb in jedem Gau eine aktive Propaganda, um die nationalsozialistische Ideologie in den Vereinigten Staaten voranzutreiben. Zwar wurden amerikanische "Freunde" gesucht, welche die Ziele des Bundes unterstützen, doch vertrat man die Auffassung, dass der Nationalsozialismus lediglich den deutschblütigen und reinrassigen Bürger in den USA vorbehalten sei.   Als Volksdeutsche galten auch Amerikaner, dessen Vorfahren vor mehreren Generationen eingewandert sind. Viele Amerikaner mit irischen Wurzeln sympathisierten mit dem Bund, da er ihre antibritische Haltung teilte. Für diese Zielgruppe wurde eine Veranstaltung in einer kleinen Industriestadt namens Union City abgehalten. Zur Propaganda in den USA zählten beispielsweise die Publikation:

"Deutscher Weckruf und Beobachter"

 

(c) Bundesarchiv: Bild 146-1990-073-12 Die Amerikanische Flagge neben Reichsadler mit Hakenkreuz
(c) Bundesarchiv: Bild 146-1990-073-12 Die Amerikanische Flagge neben Reichsadler mit Hakenkreuz
CCO: Bild im Detail: Bundesflaggen und amerikanische Flaggen im gemeinsamen Zug, Mützengeschäft im Hintergrund
CCO: Bild im Detail: Bundesflaggen und amerikanische Flaggen im gemeinsamen Zug, Mützengeschäft im Hintergrund

Weitere Aktivitäten des Amerikabundes beinhalteten:

 

Massenkundgebungen

 

Neue Mitglieder wurden durch Massenkundgebungen (sogenannten Rallies) sowie durch sportliche Aktivitäten gewonnen. Hierbei spielte vor allem der Fußball eine hervorgehobene Rolle. Der Amerikadeutsche Volksbund hatte mit der Hansa und Hamburg zwei Fußballmannschaften. Die Massenkundgebungen wurden mit Swastika und amerikanischen Flaggen beflaggt. Viele Kundgebungen eröffneten mit dem "Horst Wessel Lied".

 

Veranstaltungen und Feierlichkeiten zum 20. April

 

Hitlers Geburtstag wurde in allen Gaus mit einem Fahnenaufmarsch und anschließendem Zapfenstreich sowie einem Saal Tanz gefeiert. Der Eintritt zu den Feierlichkeiten kostete zum Beispiel im Yorkville Casino 40 Cent. Weitere Festtage waren der  8. und 9. November, welche an den Versuch erinnerten, die Regierung im Jahr 1923 zu stürzen.
Der 20. April sowie die beiden Novembertage galten als Schlüsseltage zur Rekrutierung neuer Mitglieder.

 

Jugend- und Sommercamps sowie Propaganda Schulen

Der Amerikadeutsche Volksbund hatte eine eigene Version der Hitlerjugend. Dem Jungvolk konnten Knaben zwischen dem 6 und 13. Lebensjahr beitreten. Ab dem 14. Lebensjahr ging es in die Jungenschaft.

In den Camps stand die nationalsozialistische Ideologie und ein straff organisierter Tagesablauf im Vordergrund, in welcher neben sportlichen Übungen die amerikanische Geschichte sowie die deutsche Sprache gelehrt wurden. Zum Badenweiler Marsch wurde die Swastika sowie die amerikanische Flagge gehisst. Höhepunkt dieser Veranstaltungen war unter anderem der German Day, ein ganzheitliches Spektakel mit Mannschaftssportarten wie Fußball und Baseball, Familienpicknick, Bier und Marschmusik.

Bekannte Camps waren u.a. Camp Sutter, Camp Siegfried, Deutschhorst, Nordland, Camp Bergwald und Camp von Steuben. Insgesamt gab es mehr als 20 solcher Camps. Zu den gelehrten Tugenden zählten Kameradschaft, Härte, Tapferkeit, Treue und Wahrhaftigkeit. Die Zeitschrift "Junges Volk" richtete sich an die Jungenschaft und führte eine patriotische Bildung ein, hervorgehoben sollten die deutschen Errungenschaften in der amerikanischen Geschichte. Beispielsweise wurde die Expandierung in Richtung Westen den arischen Eigenschaften zugeschrieben unabhängig der Tatsache, dass die Lewis und Clark Expedition durchaus auch Unterstützung durch indigende Volksgruppen erhielt. Auch bei der Jugend spielten besondere Schlüsseltage eine entscheidende Rolle, wie aus einer FBI Befragung hervorging:

"Der Kampf gegen das Ungeziefer der Vereinigten Staaten wird ausgetragen werden. Dies ist unser Motto für den 20. April. Wir sind es die kommen werden! Schätzungsweise gibt es 25 bis 30 Millionen Deutsche und deutschstämmige Leute hier in den USA. Sie sind in ihrem Kampf gegen die schmutzigen Beleidigung gegen ihre Rasse und ihrem Vaterland von Seitens einer Bande aus Juden und Marxisten nicht organisiert"

(Quelle: Kopp, Elliot A.)

 

Propaganda Schulen wiederum richteten sich an erwachsene Mitglieder des Bundes. Sie wurden unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit geschult. Ziel war es das völkisch nationale Denken in Einklang mit dem amerikanischen Patriotismus und den Traditionen der Vereinigten Staaten zu bringen.

 

Publikationen

"Deutscher Weckruf und Beobachter" (Chicago)

Der Deutsche Weckruf und Beobachter schrieb zahlreiche Artikel, um das Deutsche Reich in ein gutes Licht zu stellen. Ab 1938:

-Deutscher Weckruf und Beobachter and The Free American und seit 1939

-The Free American and Deutscher Weckruf und Beobachter

-Philadelphia Weckruf und Beobachter.

 

In regelmäßigen Beiträgen und Reden fand ein Angriff auf die Pressefreiheit statt, z.B. bei der Massendemonstration im Madison Square Garden:

 

"Ich bin mir sicher dass ich nicht als vollkommen Fremder vor Ihnen heute Abend stehe. Sie haben von mir durch die jüdisch kontrollierte Presse gehört, die mich als Kreatur mit Hörnern, gespaltenen Hufen und einem langen Pferdeschwanz darstellt . . . Sie werden mit ihren hohen Ambitionen erfolgreich sein, es sei denn ihr Arier und Christen erwacht und sprecht nicht nur mit Donnerstimmen, sondern verlangt, dass unsere Regierung wieder zum amerikanischen Volk zurückgegeben wird, welche es gegründet haben."

(Fritz Julius Kuhn)

 

  Der Aufbau von uniformierten Sturmabteilungen (Order Service, OD)

 

Die paramilitärische Einheit des Ordnungs-Dienst (OD) wurde als amerikanische Version des Saalschutzes (SS) bereits unter den Freunden des Neuen Deutschlands ins Leben gerufen und durch den Amerikadeutschen Volksbund neu organisiert. Fritz Julius Kuhn folgte dem Füherprinzip, sodass ein Treueschwur auf seine Person geleistet werden musste. Die Uniform des OD unterschied sich zwar bewusst von ihrem deutschen Vorbild, doch erkannte man den Trupp aufgrund ihrer Armbänder und Mützen.

Journalisten der Chicago Daily Times begaben sich Undercover in die Strukturen des Amerikadeutschen Volksbunds und veröffentlichten im September 1937 mehrere Berichte unter dem Titel "I AM A U.S. Storm Troop".

Eine Rally im Madison Square Garden

"Live in New York"

Die größte Veranstaltung fand am 20. Februar 1939 in New York City statt. Über 25.000 Teilnehmer ver-sammelten sich für eine patriotische Kundgebung für "wahre Amerikaner". Massenveranstaltungen spielten nicht nur im dritten Reich eine große Rolle, sondern auch beim Amerikadeutschen Volksbund, welcher einige Propagandatechniken übernahm. Eröffnet wurde die Kundgebung mit dem Treueschwur auf die amerikanische Flagge. Ein 10 Meter hohes Banner von George Washington, dem ersten Präsidenten der USA, wurde zwischen zwei Hakenkreuz Flaggen gehisst und illuminiert. Die amerikanische Nationalhymne wurde von Margarete Rittershaush gesungen. Eine Live Band begleitete Publikum und Redner durch den Abend. Deutschamerikanische Sturmabteilungen waren für die Sicherheit verantwortlich.

Die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergesslichkeit groß. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig so lange zu verwenden, bis auch bestimmt der Letzte unter einem solchen Worte das Gewollte sich vorzustellen vermag. Sowie man diesen Grundsatz opfert und vielseitig werden will, wird man die Wirkung zum Zerflattern bringen, da die Menge den gebotenen Stoff weder zu verdauen noch zu behalten vermag (Adolf Hitler)

"Hier wird Politik nicht als etwas konzipiert was gelehrt und verstanden werden muss, sondern als eine 'Erfahrung'. Die Bühnentechnik wird zur politischen Botschaft."

(Quelle: Dokumentationszentrum Nürnberg)


Propaganda und Bildung

"Jede gebildete Person ist ein zukünftiger Feind"

(Martin Bormann - NSDAP Funktionär)

Fakten und Lügen

 

Ein weiterer und wichtiger Aspekt der deutschen Propaganda war die Technik des Lügens. Der Propagandaminister Joseph Goebbels vertrat die Ansicht, dass eine Lüge, welche oft genug wiederholt wird zur Wahrheit wird und nur dann als Lüge enttarnt werden kann, wenn der Gegner die Gelegenheit dazu bekommt sie als solche aufzudecken.

Als eine erfolgreiche Propagandatechnik wurde folgendes Schema erfolgreich implementiert:

 

>> Die Lüge - Die Offenlegung der Schwächen eines Gegners - die Wiederholung der Lüge <<

 

Eine weitere und nicht zu unterschätzende Technik war das Wortspiel. Präsident Theodore Roosevelt wurde zum Beispiel bei Reden und in den Publikationen des Bundes als "Frank D. Rosenfeld" bezeichnet, aus seinem "New Deal" wurde der "Jew Deal". Politische Gegner des Bundes diskreditierende  Spitznamen.

"The Hour of Power" - ein landesweiter Radiostar

Der Priester Charles Coughlin und die nationale "Christian Front"

"Gott hat Hitler erwählt"

In den 1930er Jahren zählte der katholische Priester Charles Coughlin  zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der Vereinigten Staaten. Sein wöchentliches Radioprogramm The Hour of Power wurde von über 30 Millionen Zuhörern eingeschaltet. Während der aus Kanada eingewanderte und eingebürgerter Priester zunächst ein Unterstützer von Franklin D. Roosevelt und seinem New Deal war, änderte sich seine Meinung mit zunehmendem Einfluss des Nationalsozialismus in den USA. Coughlin galt als Freund und Unterstützer des Amerikadeutschen Bundes und nutzte das Radio um die NS Propaganda gezielt voranzutreiben. Seine wöchentliche Radioshow wurde zum Sprachrohr und Multiplikator des Amerikadeutschen Volksbundes. Juden wurden zunehmend zur Zielscheibe in seinen Sendungen und in den Tagen und Wochen nach der Kristallnacht argumentierte Coughlin, dass die Juden selbst Schuld an ihrem Schicksal seien, da sie es waren, welche Christen verfolgt hätten. Coughlin initierte Massenveranstaltungen des Christian Fronts und war selbst gern gesehener Gast beim Amerikadeutschen Volksbund. Sein antisemitischen Ansichten wurden während den Anschlägen auf den Navy Stützpunkt in Pearl Harbor auf die Spitze getrieben. Alleine der Jude hätte Interesse an einem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg.

Der Amerikadeutsche Volksbund als Partei der Patrioten

Die vermeintlichen Verteidiger der amerikanischen Verfassung

Die USA sind nicht nur ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sondern auch eine Nation mit vielen Träumen. Die folgenden Zitate der Massenveranstaltung vom 20. Februar 1939 repräsentieren einen davon.

 

Neudefinition des Patriotismus:

 

Die Veranstaltung wurde mit den folgenden Wörtern eröffnet:

" Meine christlich amerikanischen Landsleute! Es ist mein Privileg sie zu dieser imposanten patriotischen Massenbewegung willkommen zu heißen, welche vom Amerikadeutschen Volksbund gesponsert wird."

 

Loyal und Gesetzestreu:

 

"Kameraden! Wir Deutschamerikaner bekennen uns unmissverständlich zur amerikanischen Flagge und ihrer Verteidigung, der Verfassung und Souveränität der Vereinigten Staaten. Wir stehen vor euch, loyal und gesetzestreu, um uns gemeinsam der großen Aufgabe der nationalen und sozialen Rekonstruktion zu widmen und haben uns vorgenommen, so wie auch ihr euch vorgenommen habt, Amerika für die wahren Amerikaner sowie die Werte und Prinzipien, welche George Washington in seiner Abschiedsrede zum Ausdruck brachte, wiederherzustellen. Freies Amerika!"

 

Der Ausdruck Freies Amerika wurde als Ausdruck für den Amerikanismus als Anrede und Gruß herangezogen. Auf den Hitlergruß wurde zwar bei den Rednern verzichtet im Gegensatz zu deren Publikum.

 

Die Bewahrung der Verfassung, Leugnung des Nationalsozialismus

 

"Der Amerikadeutsche Bund bekräftigt mit Nachdruck, dass er in keinstem Fall unamerikanisch ist ... Es ist nicht im geringsten unsere Intention unsere Ziele durch Gewalt oder Kugeln zu erreichen, sondern über die Wahlurne mit Hilfe einer national gesinnten und patriotischen Wählerschaft."

 

Wir haben niemals behauptet Nazis zu sein und sind auch keine, sondern sind uns der Tatsache im klaren, dass der Nationalsozialismus für Deutschland vorbehalten ist und keinen Platz in unserem Land, den Vereinigten Staaten von Amerika hat. Der deutsche Bundeskanzler hat der Welt viele Male verkündet, dass der Nationalsozialismus kein Exportgut ist."

 

Die Idee des Melting Pot (Schmelztiegel)

 

Die amerikanische Charakteristik ein Einwanderungsland zu sein, in welchem nach der Metapher des Schmelztiegels Einwanderer unterschiedlicher Herkunft zu einer neuen Nation verschmelzen, wurde als jüdisches Gedankengut angesehen, da sie mit der nationalsozialistischen Ideologie nicht in Einklang gebracht werden konnte. Lediglich der kaukasische Einwanderer konnte Teil der Nation werden. Einige Sprecher des 20. Februars machten keinen Hehl daraus ihr Verständnis über eine wahre amerikanische Nation zu artikulieren:

 

"Diese Vereinigten Staaten sind auch das Produkt einer besonderen Rasse, den Ariern."

Niedergang des Amerikadeutschen Volksbunds

Die Aktivitäten des Amerikadeutschen Volksbundes führten dazu, dass einige Abgeordnete des amerikanischen Kongresses eine Untersuchung der Organisation einleiteten. Ein neu eingerichtetes Komitee zur Ermittlung von unamerikanischen Aktivitäten zeigte eine klare und eindeutige Analogie zur Ideologie des Dritten Reiches.  Der damalige Bürgermeister von New York, Fiorello La Guardia hat zusätzlich eine Untersuchung der steuerlichen Abgaben des Bundes eingeleitet. Hierbei kam ans Tageslicht, dass Fritz Julius Kuhn eine Summe von 14.000 US-Dollar unterschlagen hatte. Kuhn wurde wegen Urkundenfälschung und Veruntreuung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, welche er am 5. Dezember antrat. Seine amerikanische Staatsbürgerschaft wurde ihm im Gefängnis entzogen. Nach Kriegsende wurde er nach Deutschland ausgewiesen, wo er für kurze Zeit eine Anstellung als Chemiker fand aber im Entnazifizierungsprozess der Alliierten erneut verhaftet wurde. Kurz nach seiner Entlassung verstarb Fritz Julius Kuhn im Jahr 1951.

Quellenangabe

 

Geels, James E. The German-American Bund: Fifth Column or Deutschtum? 1975. University of North Texas. Master of Arts Thesis.

 

Canedy, Susan. America's Nazis, A Democratic Dilemma. Menlo Park: Markgraf Publications Group, 1990.

 

Carlson, John. Undercover. New York: Alfred Dutton and Co, 1943.

 

Diamond, Sander A. The Nazi Movement in the United States, 1924 - 1941. New York: Cornell University Press, 1974.

 

Kopp, Eliot A. Fritz Kuhn, "The American Fuehrer" and the Rise and Fall of the German-American Bund. 2010. Florida Atlantic University. Master of Art Thesis.

 

Miller, Marvin D. Wunderlich's Salute. New York: Malamund-Rose, 1983.

 

Museums Nürnberg. "The Nazi Party Rallies". https://museums.nuernberg.de/documentation-center/national-socialism/the-nazi-party-rallies/

 

United States Holocaust Memorial Museum, Washington, DC. "German-American Bund". Holocaust Encylopedia. https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/german-american-bund

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