LACROSSE
ÜBERBLICK
Lacrosse ist ein Mannschaftssport, der in Nordamerika entstanden ist und heute weltweit gespielt wird. Das Spiel wird auf einem Rasen- oder Kunstrasenplatz gespielt, der etwa so groß ist wie ein Fußballfeld. Ziel des Spiels ist es, den Ball mit einem speziellen Schläger in das Tor des gegnerischen Teams zu befördern und dabei möglichst viele Punkte zu erzielen. Eine Lacrosse-Mannschaft besteht aus zehn Spielern, wobei jeder Spieler einen speziellen Bereich des Spielfelds verteidigt. Der Ball, mit dem gespielt wird, ist aus Gummi und hat einen Durchmesser von etwa sieben Zentimetern. Die Schläger, mit denen der Ball geschlagen wird, bestehen aus einem Stab mit einem Kunststoffnetz. Die Schläger sind ungefähr einen Meter lang und haben einen gebogenen Kopf, der dazu dient, den Ball aufzunehmen und zu werfen. Lacrosse ist ein schnelles und körperbetontes Spiel, das viel Geschicklichkeit und Teamarbeit erfordert. Es gibt verschiedene Arten von Lacrosse, darunter Feld-Lacrosse, Box-Lacrosse und Frauen-Lacrosse, die sich in Regeln und Ausrüstung unterscheiden. Lacrosse wird in Nordamerika von vielen High-School- und College-Teams sowie von professionellen Teams gespielt.
DER URSPRUNG VON LACROSSE:
"BAGGATAWAY"
Lacrosse gehört zu den ältesten Sportarten Nordamerikas. Das Spiel hat seinen Ursprung an der Ostküste und den Großen Seen im heutigen Kanada und den Vereinigten Staaten. Das Lacrosse Spiel war ein Ritual der dort ansässigen indigenen Bevölkerung und diente als taktische und spirituelle Vorbereitung auf den Krieg. Die Alkonkinstämme, welche als Jägervolk im Tal des Flusses Ottawa lebten (Die heutigen kanadischen Provinzen Ontario und Quebec), bezeichneten das Spiel "baggataway" (kleiner Bruder des Krieges). Ihre Spielfelder hatten oft eine große räumliche Ausdehnung, in welcher das Feld durch natürliche Elemente begrenzt wurde. Tore waren beispielsweise Bäume oder Felsen. Manchmal nahmen 100 bis 1000 Teilnehmer teil. Verletzungen und Tod waren beim strategischen Spiel mit dem "kleinem Bruder des Kriegs" keine Seltenheit. Den heutigen Namen erhielt das Ritual durch einen Jesuitenmissionar namens Jean de Brébeuf. Er beobachtete und studierte das Spiel eine längere Zeit und nannte es La Croix (frz. für der Stab). Die Regeln waren einfach: Der Ball musste zum Ziel gebracht werden, durfte aber nicht mit der Hand berührt werden. Die Stämme benutzten hierfür einen mit einem Netz bespannten Stab, der als Spielgerät und als Waffe eingesetzt wurde.
DAS MODERNE LACROSSE
Das moderne Lacrosse wurde zuerst in Kanada gespielt. Die Regeln wurden 1856 vom Kanadier Dr. William George Beers verfasst. Im selben Jahr wurde mit dem "Montreal Lacrosse Club" der erste Verein gegründet. Auch in den USA wurde das Spiel bekannt. 1877 übernahm die New York University, als erste amerikanische Hochschuleinrichtung, das Spiel in ihr Sportprogramm. Wettkämpfe unter Hochschulen (Intercollegiate Sports) sind ein wichtiger Bestandteil der US-Sportkultur. 1905 gab es genügend Universitäts- und Collegemannschaften, welche sich in der United States Intercollegiate Lacrose League organisierten. Lacrosse war in den Jahren 1904 und 1908 eine olympische Disziplin. Von Kanada und den Vereinigten Staaten ausgehend, hat sich das Spiel über Großbritannien nach Australien und Neuseeland ausgebreitet. In jüngster Zeit findet Lacrosse auch in Europa immer mehr Interessierte. Die ersten beiden deutschen Lacrosse Mannschaften wurden 1993 in München und Berlin von Studenten gegründet, welche Lacrosse während ihrer Auslandssemester in den USA kennenlernten. Man unterscheidet im Regelwerk zwischen Damen - und Herren Lacrosse. Beim Damen Lacrosse befinden sich mehr Spieler auf dem Spielfeld und ein Körperkontakt, wie beim Männer Lacrosse ist nicht erlaubt.
SPIELFELD (HERREN LACROSSE)
Das Spielfeld ist 55 Meter breit und 100 Meter lang und wird in drei Teile unterteilt. In der Defensive Area befinden sich drei Abwehrspieler, die Wing Area bildet das Mittelfeld mit drei Mittelfeldspielern und in der Attack Area befinden sich drei Angriffsspieler. Rechts und Links befinden sich die beiden 1,83 Meter hohen und breiten Tore. Die Tore sind 12 Meter in das Feld eingerückt und der Bereich hinter den Toren gehört zum Spielfeld. Dieser wird auch X (gesprochen "ex") genannt. Die Bänke (benches) sind Strafbänke, welche für Zeitstrafen bei persönlichen oder technischen Fouls zum Einsatz kommen. Hier muss der betroffene Spieler, je nach Regelverstoß, eine Strafe zwischen einer halben Minute und 3 Minuten absitzen.Grobe Fouls können einen Spielauschluss zur Folge haben.
SPIELREGELN
Gespielt wird mit einem Hartgummiball sowie einem ca. 1 m langen Schläger, an dessen Ende ein Netz befestigt ist. Die Länge der Lacrosse Schläger unterscheidet sich, je nachdem welche Spielposition man inne hat. Es stehen sich zwei Mannschaften von je zehn Spielern gegenüber. Wie beim Fußball besitzt jede Mannschaft einen Torwart. Die drei Stürmer und drei Mittelfeldspieler sind frei beweglich während die drei Verteidiger immer in ihrer eigenen Hälfte bleiben müssen. Das Spiel beginnt mit einem Face-Off, um für ihre Mannschaft in den Ballbesitz zu kommen. Zwei Spieler knien sich gegenüber und versuchen den in der Mitte liegenden Ball herauszuspielen. Ziel des Spiels ist es die Verteidigung durch Pass- und Laufspielzüge zu überwinden, um den Ball ins gegnerische Tor zu spielen. Der Ball darf hierbei getragen, geworfen und gefangen werden. Ebenso wird der Lacrosse Ball mit dem Schläger vom Boden aufgehoben. Während des gesamten Spiels ist es verboten den Ball mit den Händen zu berühren. Der ballführende Spieler darf vom Gegner mit Hilfe des Schlägers "gecheckt" werden. Die Spielzeit beträgt 4 x 20 Minuten. Nach jedem Quarter folgt eine Pause. Zwischen dem ersten und dem zweiten Quarter sowie zwischen dem dritten und dem vierten Quarter wird das Spiel für ca. 2 Minuten unterbrochen. Eine zehnminütige "Halbzeit" befindet sich zwischen dem zweiten und dem dritten Quarter.
AUSRÜSTUNG
MERKMALE DER SPORTART
■ schnelle Sportart
■verpflichtende Schutzkleidung: Schutzhelm mit Schutzgitter, Schutzhandschuhe, Mundschutz
■ freiwillige Schutzkleidung: Arm-Protection und Shoulder Pads
■ Elemente des Turniers: Bodychecks und Zweikämpfe