USA >> GESCHICHTE DER USA >> DIE USA IM I. WELTKRIEG
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Bis zum Kriegseintritt der USA in den Ersten Weltkrieg verfolgten alle Administrationen seit George Washington entweder eine Neutralitäts- oder eine Isolationspolitik, in welcher man sich durch die beiden Ozeane vom Rest der Welt geschützt sah. Als in Europa der Krieg ausbrach, fokussierte sich die US-Außenpolitik darauf den Handel mit allen Staaten aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Neutralität zu wahren. Großbritannien hingegen sah eine Notwendigkeit darin alle Handelsbeziehungen mit Deutschland zu unterbinden und führte eine Seeblockade ein. Dies hatte zur Folge, dass sich die US-amerikanischen Handelsbeziehungen zu Großbritannien und Frankreich verdreifachten, während in etwa 90% aller Handelsbeziehungen zu Deutschland aufgegeben wurden. Durch den hervorgerufenen Neutralitätsverlust war eine amerikanische Involvierung in den europäischen Krieg eine Frage der Zeit. Zwei Vorfälle bewegten die Vereinigten Staaten zum Kriegseintritt: Die Versenkung des britischen Luxusdampfers Lusitania am 7. Mai 1915 bei welcher 128 US-Bürger ums Leben kamen sowie das sogenannte Zimmermann Telegramm.
DAS ZIMMERMANN TELEGRAMM
Negative Auswirkungen hatte vor allem das "Zimmermann-Telegramm" (Januar 1917), in welchem der deutsche Staatssekretär des Äußeren dem Präsidenten
von Mexiko ein Bündnis gegen die USA vorschlug. Mexiko bekam zur Aussicht gestellt seine im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg verlorenen Gebiete zurückzugewinnen, sollte der Kriegsausgang positiv
für das Deutsche Reich verlaufen. Angedacht wurden Texas, New Mexico und Arizona. Aufgrund des damaligen technischen Standes lief das Telegramm über die deutsche Botschaft in Washington DC und
wurde vom amerikanischen Geheimdienst abgehört und an Präsident Wilson weitergeleitet, welcher den gesamten Text am 1. März 1917
veröffentlichen ließ. Für den US-Kongress war das die Legitimation für den Kriegseintritt in den Ersten Weltkrieg.
Während des Krieges wurde die Bevölkerung mobilisiert, um sich aktiv für den Sieg einzubringen. Dies geschah unter anderem durch das Propaganda
Ministerium, welches am 13. April 1917 gegründet wurde. Viele Bürger pflanzten Gemüse in ihren Gärten an. Diese "victory gardens" trug zur Nahrungsmittelproduktion für die nach Europa
entsandten Soldaten bei. Desweiteren wurde durch den "Selective Service Act" (1917) die Wehrpflicht eingeführt, doch traten viele US-Bürger aufgrund freiheitlicher patriotischer Verpflichtung in die Streitkräfte ein. Eine weitere Auswirkung des Ersten Weltkriegs konnte innerhalb der amerikanischen Gesellschaft beobachtet werden.
Befürworter von Frauenrechten kombinierten den Patriotismus mit dem Wahlrecht, da Frauen gerade in der Heimat sich aktiv für die Versorgung ihrer Truppen engangierten. So wurde zwei Jahre nach
Kriegsende das Frauenwahlrecht durch einen Zusatzartikel in der Verfassung garantiert.
Die Vereinigten Staaten leiteten unter General John J. Pershing zusammen mit französischen Soldaten eine erfolgreiche Militäroperation in Saint-Mihel (Frankreich), wo in den Tagen vom 12. bis zum 15. September 1918 deutsche Linien durchbrochen wurden, um die Stadt Merz zu befreien.
Eine entscheidende Rolle spielte die US-Marine während des Ersten Weltkriegs. Sie half dabei die Seeblockade gegen Deutschland aufrechtzuerhalten und schwächte dadurch die deutsche Wirtschaft.
Zu Kriegsende waren an die 2 Millionen US-Soldaten in Frankreich ("American Expeditionary Forces" (AEF))
Die im Rheinland stationierten US-Soldaten wurden im deutschsprachigen Raum als Doughboys bekannt. Der große Krieg bzw. "The Great War", wie er im englischsprachigen Raum genannt wurde, bekam erst Jahre später den Namen 1. Weltkrieg.