DIE USA IM I. WELTKRIEG


 

  • Bis kurz vor dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten am 6. April 1917 wurde eine Isolationspolitik verfolgt, in welcher sich das Land neutral sah.
  • Das Zimmermann-Telegramm trug zum Kriegseintritt der USA bei.
  • Während des 1. Weltkrieges wurde in den USA die Wehrpflicht eingeführt.

ÜBERBLICK

48-star flag during World War I
48-star flag during World War I

Die Vereinigten Staaten von Amerika traten im Ersten Weltkrieg am 6. April 1917 offiziell auf Seiten der Entente-Mächte in den Krieg ein, nachdem sie zuvor offiziell neutral geblieben waren. Der Hauptgrund für den Kriegseintritt war der uneingeschränkte U-Boot-Krieg Deutschlands, der amerikanische Schiffe angriff und Tausende von amerikanischen Bürgern tötete. Die USA mobilisierten schnell ihre Armee und ihre Industrie und entsandten über 4 Millionen Soldaten in den Krieg. Die amerikanischen Truppen spielten eine wichtige Rolle in einigen entscheidenden Schlachten, wie der Schlacht von Château-Thierry und der Meuse-Argonne-Offensive. Am 11. November 1918 endete der Krieg mit dem Waffenstillstand von Compiègne. Obwohl die USA relativ spät in den Krieg eingetreten waren, trugen sie dazu bei, den Krieg zu gewinnen und damit einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung Europas und zur Gründung des Völkerbundes zu leisten.

 

ISOLATIONSPOLITIK

 

Bis zum Kriegseintritt der USA in den Ersten Weltkrieg verfolgte jede Administration seit George Washington entweder eine Neutralitäts- oder eine Isolationspolitik, durch welche sich das Land durch die beiden Ozeane vom Rest der Welt geschützt sah. Als in Europa der Krieg ausbrach, richtete sich die US-Außenpolitik darauf aus, den Handel mit allen Staaten aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Neutralität zu wahren. Großbritannien hingegen sah die Notwendigkeit, alle Handelsbeziehungen mit Deutschland zu unterbinden und führte eine Seeblockade ein. Als Folge verdreifachten sich die Handelsbeziehungen der USA mit Großbritannien und Frankreich, während in etwa 90% aller Handelsbeziehungen zu Deutschland aufgegeben wurden. Aufgrund des dadurch verlorenen Neutralitätsstatus war es nur eine Frage der Zeit, bis die USA in den europäischen Krieg involviert sein würden. Zwei Vorfälle führten zum Kriegseintritt der Vereinigten Staaten: die Versenkung des britischen Luxusdampfers Lusitania am 7. Mai 1915, bei welcher 128 US-Bürger ums Leben kamen, sowie das sogenannte Zimmermann-Telegramm:

DAS ZIMMERMANN TELEGRAMM

Während des Ersten Weltkriegs hatten vor allem das "Zimmermann-Telegramm" (Januar 1917) negative Auswirkungen. Der deutsche Staatssekretär des Äußeren schlug dem Präsidenten von Mexiko ein Bündnis gegen die USA vor. Mexiko wurde in Aussicht gestellt, seine im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg verlorenen Gebiete zurückzugewinnen, sollte der Kriegsausgang positiv für das Deutsche Reich verlaufen. Texas, New Mexico und Arizona waren dabei als Beute angedacht. Da das Telegramm über die deutsche Botschaft in Washington DC lief und vom amerikanischen Geheimdienst abgehört wurde, wurde der gesamte Text am 1. März 1917 von Präsident Wilson veröffentlicht. Für den US-Kongress war dies die Legitimation für den Kriegseintritt.

 

Um den Sieg aktiv zu unterstützen, mobilisierte die Regierung die Bevölkerung durch das Propagandaministerium, das am 13. April 1917 gegründet wurde. Viele Bürger pflanzten Gemüse in ihren Gärten an, um die Nahrungsmittelproduktion für die nach Europa entsandten Soldaten zu unterstützen. Darüber hinaus wurde mit dem "Selective Service Act" (1917) die Wehrpflicht eingeführt, doch traten viele US-Bürger aus freiheitlich-patriotischen Gründen in die Streitkräfte ein. Eine weitere Auswirkung des Ersten Weltkriegs war innerhalb der amerikanischen Gesellschaft zu beobachten. Befürworter von Frauenrechten nutzten den Patriotismus, um das Wahlrecht zu fordern, da Frauen gerade in der Heimat aktiv an der Versorgung ihrer Truppen beteiligt waren. So wurde zwei Jahre nach Kriegsende das Frauenwahlrecht durch einen Zusatzartikel in der Verfassung garantiert.

 

Unter der Führung von General John J. Pershing und zusammen mit französischen Soldaten führten die Vereinigten Staaten eine erfolgreiche Militäroperation in Saint-Mihel (Frankreich) durch. In den Tagen vom 12. bis zum 15. September 1918 wurden deutsche Linien durchbrochen, um die Stadt Merz zu befreien.

 

Eine entscheidende Rolle spielte die US-Marine während des Ersten Weltkriegs, als sie half, die Seeblockade gegen Deutschland aufrechtzuerhalten und damit die deutsche Wirtschaft zu schwächen.

 

Zum Kriegsende waren etwa 2 Millionen US-Soldaten in Frankreich stationiert, bekannt als "American Expeditionary Forces" (AEF).

 

DIE DOUGHBOYS

 

Die im Rheinland stationierten US-Soldaten wurden im deutschsprachigen Raum als Doughboys bekannt. Die Doughboys waren die Soldaten der amerikanischen Armee, die im Ersten Weltkrieg kämpften. Der Begriff "Doughboy" stammt aus der Art und Weise, wie sich ihre Uniformen mit Staub und Schmutz bedeckten und sie dadurch wie mit Mehl bestäubte Brotteige aussahen. Die Doughboys kämpften in den Schützengräben in Frankreich und waren an einigen der wichtigsten Schlachten des Krieges beteiligt, darunter die Schlacht von Belleau Wood und die Schlacht von Argonne Forest.