USA >> GESCHICHTE DER USA >>
Der Spanisch-Amerikanischer Krieg war nur von kurzer Dauer. Er fand vom 23. April bis zum 12. August 1898 statt und endete mit dem Sieg der Vereinigten Staaten und deren Inbesitznahme von Kuba, Puerto Rico, Guams und den Philippinen. Das Königreich Spanien gehörte seit der Entdeckung der "Neuen Welt" zu den kolonialen Großmächten. Spaniens Einfluss konzentrierte sich vor allem auf Südamerika. Erfolgreiche koloniale Unabhängigkeitsbestrebungen minderten diesen Einfluss. Aufgrund von hohen Steuerlasten und dem Wunsch nach Selbstbestimmung begannen auch Kuba, Puerto Rico, Guam und die Philippinen nach ihrer Unabhängigkeit zu streben. Die USA begannen zu dieser Zeit wirtschaftliche und politische Interessen außerhalb ihres Staatsgebiets zu entwickeln. Der Krieg hatte mehrere Auslöser. Zum einem wurden die spanischen Herrschaftsmethoden auf Kuba missbilligt. Bereits 1896 wurde eine Rebellion auf Kuba durch den spanischen General Valeriano Weyler hart niedergeschlagen. Der Zwischenfall des US-Marine Schiffes Maine wurde durch die sogenannte Yellow Press bis zur Hysterie gesteigert, sodass der 25. Präsident, William McKinley, dem öffentlichen Druck nachgab und den Kongress um Erlaubnis zur militärischen Intervention bat. Der viermonatige Krieg stellte die Weichen für die Vereinigten Staaten auf ihrem Weg zu einer Weltmacht.
REMEMBER THE MAINE
Als das Navy Schiff Maine im Hafen von Havanna in der Nacht des 15. Februar 1898 explodierte, ging die US-Administration von einem gezielten spanischen Anschlag aus. Die Explosion legitimierte den Amerikanisch-Spanischen Krieg von 1898. Die vor Florida gelegene karibische Insel Kuba stand unter spanischer Herrschaft. Bereits seit 1895 kämpften Kubaner für Ihre Unabhängigkeit. Neben der humanitären Katastrophe während des kubanischen Unabhängigkeitskriegs, in welchem rebellische Kubaner in Lagern unter der Aufsicht spanischer Soldaten inhaftiert wurden, stellte der spanisch-kubanische Konflikt einen massiven Einschnitt in die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der spanischen Kolonie und den Vereinigten Staaten dar. Viele Zuckerplantagen gehörten amerikanischen Firmen, welche den Rohstoff direkt vor Ort weiterverarbeiteten. Das Kriegsschiff USS Maine wurde nach Havanna entsandt um zum einem die amerikanische Präsenz innerhalb der westlichen Hemisphere zu demonstrieren als auch Sympathien für den freien Volkswillen der Kubaner in Form eines Freundschaftsbesuches zum Ausdruck zu bringen. Zeitgleich liefen die diplomatischen Gespräche zwischen den USA und Spanien auf Hochtouren, um einen Krieg zu vermeiden. Weder die Vereinigten Staaten noch die Spanier zeigten zunächst Interesse an einer militärischen Auseinandersetzung.
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Ein kriegstreibender Faktor war unter anderem der damalige Journalismus. Der sogenannte "Yellow Journalism" bezeichnete einen aufkommenden journalistischen Stil, welcher in den Tageszeitungen der Vereinigten Staaten an Popularität gewann. Ziel des yellow journalism war es mit aufsehenserregenden Schlagzeilen größtmöglichste Aufmerksamkeit zu gewinnen um die Auflage zu steigern. Tageszeitungen suggerierten den Eindruck, dass die Explosion der Maine in einer direkten Verbindung mit der spanischen Besatzungsmacht in Kuba stand. In der Öffentlichkeit wurde schnell unter dem Motto "Remember the Maine" (Erinnert euch an die Maine) der Ruf nach einer militärischen Vergeltung laut.
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Am 11. April 1898 bat Präsident McKinley den Kongress um Genehmigung einer Intervenierung im spanisch-kubanischen Konflikt um eine stabile Regierung vor den Toren der Vereinigten Staaten zu errichten und um den Warenhandel zwischen Kuba und den USA zu sichern. Der Kongress erkannte am 20. April die kubanische Unabhängigkeit an und stellte den Spaniern ein Ultimatum um die Herrschaft auf der Insel abzugeben. Spanien brach sofort alle diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ab, woraufhin die McKinley Administration am 22. April eine Seeblockade errichtete. Spanien erklärte noch am selben Tag den Krieg. Der amerikanische Kongress erklärte am 25. April 1898 den Kriegszustand.
Die erste Schlacht dieses Konflikts wurde nicht auf kubanischen Boden ausgetragen, sondern fand in den Philippinen statt. Erst am 10. Juni 1898 landeten Infanteristen am Guantanamo Bay, zusätzliche Truppen bis zum 22. Juni in der Nähe von Santiago de Cuba.
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Der amerikanisch-spanischer Krieg war zwar von kurzer Dauer, doch stellte der Ausgang dieser militärischen Auseinandersetzung die Weichen der Vereinigten Staaten um nach dem zweiten Weltkrieg zur Weltmacht aufzusteigen. Der amerikanisch-spanischer Krieg von 1898 beendete die koloniale Herrschaft von Spanien und sicherte die Vormachtsstellung der Vereinigten Staaten in der Westlichen Hemisphäre sowie im pazifischen Raum. Im Friede von Paris am 10. Dezember 1898 erkannte Spanien nicht nur die kubanische Unabhängigkeit an, sondern willigte ein die Gebiete Guam und Puerto Rico an die USA abzutreten. Darüber hinaus wurden die Philippinen für 20 Millionen US-Dollar von den Spaniern erworben. McKinley nutzte die Gelegenheit um Hawaii zu annektieren.