TRANSKONTINENTALE EISENBAHN


Directors of the Union Pacific Railroad on the 100th meridian approximately 250 miles west of Omaha, Nebr. Terr.
DIRECTORS OF THE UNION PACIFIC RAILROAD ON THE 100TH MERIDIAN APPROXIMATELY 250 MILES WEST OF OMAHA

ÜBERBLICK

 

  • Der Bau der 2600 km langen Eisenbahnline, welche den Mittleren Westen mit der Pazifikküste verband, stellt eine nationale Errungenschaft des 19. Jahrhunderts dar.
  • Beteiligt an der Schienenverlegung waren die Union Pacific Railroad, die Central Pacific Railroad sowie die Western Pacific Railroad.
  • Für den Bau der Eisenbahnlinie wurden billige Arbeitskräfte benötigt, überwiegend waren dies europäische Immigranten, Afroamerikaner und Chinesen. Vor allem die Chinesen erlebten eine starke Benachteiligung, welche zuletzt ein Einwanderungsverbot beinhaltete.
37-STAR FLAG (1867 - 1877)
37-STAR FLAG (1867 - 1877)

Der Bau der Transkontinentalen Eisenbahn war ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, welches die beiden Küsten des Landes miteinander verband.

Der Bau begann 1863 und dauerte insgesamt sechs Jahre. Die Bauarbeiten waren aufgrund schwieriger geographischer Bedingungen, wie etwa der Überquerung der Rocky Mountains und der Sierra Nevada, sehr anspruchsvoll und die Arbeiter mussten sich durch unwegsames Gelände schlagen. Trotz dieser Herausforderungen wurde die Transkontinentale Eisenbahn schließlich im Mai 1869 fertiggestellt. Die Bahnlinie revolutionierte den Transport in den USA, indem sie den Handel zwischen den beiden Küsten des Landes erleichterte und die Reisezeit von Wochen auf nur wenige Tage reduzierte.

NATIONALES INFRASTRUKTURPROJEKT

 

Eine der größten nationalen Leistungen des 19. Jahrhunderts war der Bau der transkontinentalen Eisenbahn. Inmitten des Bürgerkriegs gab der amerikanische Kongress den Startschuss für den Bau einer rund 2.600 km langen Linie, die von Omaha (Nebraska) bis nach Sacramento (Kalifornien) führen sollte. Das übergeordnete Ziel der Lincoln-Administration war es, den abgelegenen Westen mit dem Osten zu verbinden. Die Verbindung wurde am 11. Mai 1869 fertiggestellt. Vor dem Zeitalter der Eisenbahn dauerte eine Reise von Ost nach West mindestens einen Monat auf dem Pferd oder vier Monate auf dem Schiff, welches eine Seeroute über das Kap Hoorn von Südamerika nahm, um an die Westküste zu gelangen. Die transkontinentale Eisenbahn stellte den Schlüssel zur West-Expansion dar.

 

Der Bau wurde von drei Unternehmen ausgeführt: der Union Pacific Railroad, der Central Pacific Railroad sowie der Western Pacific Railroad. Die größte Herausforderung hatte die Central Pacific Railroad, da die Gleise durch ein gebirgiges Terrain verlegt werden mussten. Während für die Union Pacific Railroad überwiegend europäische Immigranten und Afroamerikaner (vor allem Veteranen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg) arbeiteten, heuerte die Central Pacific Railroad günstigere Arbeitskräfte aus China an. Dies führte zur asiatischen Immigration in die USA. Die Arbeitsbedingungen für Asiaten waren jedoch sehr schlecht und durch den Tunnelbau (Sprengungen im Berg) auch sehr gefährlich, sodass viele Chinesen beim Bau ums Leben kamen. Den asiatischen Arbeitern wurden nur wenige Rechte zugestanden. Beispielsweise wurden Familienzusammenführungen per Gesetz untersagt, sodass der asiatische Arbeiter alleine in die USA immigrieren musste. Aufgrund extremer Diskriminierungen in der amerikanischen Gesellschaft und den daraus resultierenden sozialen Spannungen gegenüber Chinesen wurde die Ethnie lange Zeit durch den sogenannten Chinese Exclusion Act (1882) offiziell von der Einwanderung ausgeschlossen.

 

DIE SCHIENE ZUM PAZIFIK


 

Der Bau der transkontinentalen Eisenbahn hatte weitreichende Auswirkungen auf die amerikanische Gesellschaft. Eine der bedeutendsten Veränderungen war die Einführung von Zeitzonen, um einen pünktlichen Eisenbahnbetrieb sicherzustellen. Die Errichtung von Telegraphenleitungen ermöglichte es den Eisenbahngesellschaften, miteinander zu kommunizieren und legte den Grundstein für die Massenkommunikation. Die Eisenbahnlinie symbolisierte die Wiedervereinigung der Nation, die erst wenige Jahre zuvor durch den Bürgerkrieg (1861-1865) auseinandergerissen wurde. Darüber hinaus bestimmte die Linie die Siedlungspolitik im Westen der USA. Der Pacific Railroad Act von 1862 belohnte die Eisenbahngesellschaften nicht nur für jede fertiggestellte Meile, sondern gewährte auch 10 Meilen Land hinter den Schienen. Als Folge entstanden viele neue Ortschaften entlang der Eisenbahn, von denen viele ähnliche Siedlungspläne mit charakteristischen Straßenverläufen im Schachbrettmuster aufwiesen. Die Eisenbahn hatte auch einen Einfluss auf die Einwanderungspolitik, da günstige Arbeiter aus Europa und China angeworben wurden. Chinesen wurden aufgrund der Diskriminierung, schlechten Arbeitsbedingungen und der sozialen Spannungen, die sich daraus ergaben, durch den Chinese Exclusion Act 1892 für lange Zeit von der Einwanderung ausgeschlossen.