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ECKPUNKTE:
Die Freiheit ist in den Vereinigten Staaten ein hohes und unabdingbares Gut. Sie gilt als unantastbar. Der amerikanische Traum (American Dream) ist das Ideal, dass der Staat die Möglichkeit eines jeden US-Bürgers beschützt, seine oder ihre Idee des amerikanischen Traums zu verwirklichen. Diesen Schutz findet man bereits in der Unabhängigkeitserklärung von 1776, welche das Recht nach dem Glück streben zu dürfen garantiert:
"Wir halten die Wahrheit für selbstverständlich,
dass alle Menschen gleichgeschaffen wurden, dass sie von ihrem
Schöpfer mit bestimmten unabdingbaren Rechten ausgestattet wurden.
Zu diesen Rechten zählt das Recht auf Leben,
die Freiheit und das Streben nach Glück"
-U.S. 1776-
Hierbei hat ein jeder Staatsbürger seine eigene Vorstellung von Glück bzw. von seinem eigenen amerikanischem Traum, der jedoch bei vielen ähnlich
ist (Karriere im Beruf und Eigenheim). Der individuell unterschiedliche amerikanische Traum steht unter Schutz des Staates, insofern er nicht im Widerspruch mit der amerikanischen Verfassung
steht. Sowohl die Unabhängigkeitserklärung von 1776, als auch die Verfassung schützen das Recht eines jeden Amerikaners sein Potential auszuschöpfen.
Der Franzose Alexis de Tocqueville schrieb in seinem Buch mit dem Titel "Über die Demokratie in Amerika", dass der amerikanische Traum "den Charme des erwarteten Erfolgs" darstellt.
DAS EPOS VON AMERIKA
Der Historiker und Schriftsteller James Truslow Adams prägte 1931 in seinem Buch "The Epic of America" den Begriff des American Dream:
"Der amerikanische Traum ist der Traum einer Nation, in welcher das Leben besser, reicher und erfüllter für jedermann ist mit der Möglichkeit diesen Traum je nach seiner Fähigkeit oder Leistung zu erreichen."
Truslow betonte in seinem Werk, dass es sich beim amerikanischen Traum ebenso um einen Traum der sozialen gesellschaftlichen Ordnung handelt.
DAS STREBEN NACH GLÜCK
Der amerikanische Staatsmann Benjamin Franklin verkörperte den amerikanischen Traum und gilt vielleicht als erster Amerikaner überhaupt, der diesen im vollen
Umfang verwirklichte. Franklin wuchs in armen Verhältnissen auf und begann zunächst eine Ausbildung zum Kerzenmacher. In den folgenden Jahren wurde er durch Fleiß und Disziplin Verleger und Autor
und schließlich Postamts-vorsteher der Kolonien. Franklin half Thomas Jefferson die Unabhängigkeitserklärung zu
verfassen und wurde nach der amerikanischen Revolution erster amerikanischer Diplomat und vertrat die junge Nation in Paris. Sein Erfinder- und Unternehmergeist verhalfen ihm zu Reichtum. Er
prägte den Slogan des amerikanischen Traums: "From rags to riches" (Vom Lumpen zum Reichtum bzw. vom Tellerwäscher zum Millionär). Er ist heute auf der mit dem höchsten Wert gedruckter
Dollar Stückelung von 100$ abgebildet.
FRANCIS SCOTT FITZGERALD
Der US-Autor Francis Scott Fitzgerald thematisiert in seinem international bekannt gewordenem Roman "The Great Gatsby (1925)" den amerikanischen Traum zur Zeit der
goldenen Zwanziger des letzten Jahrhunderts. Der fiktive Charakter Nick Carraway zieht vom Mittleren Westen der USA nach Long Island (New York) und trifft dort auf den schwerreichen Jay Gatsby,
der ihm einen Einblick in sein Luxusleben gewährt. Während es Gatsby materiell an nichts zu fehlen scheint, kann er seinen Reichtum nicht genießen, da der amerikanische Traum nicht nur aus
Konsumgütern besteht, sondern aus einem weiteren Aspekt, den einfachen Geschenken des Lebens, welche unter dem Sternenbanner ermöglicht werden. Dies führt zu einer vertieften Interpretation des
amerikanischen Traums, welche sich in einem amerikanischen Volkslied namens "Simple Gifts" wiederfindet. Es wurde 1848 vom Liedschreiber und Autor
Joseph Brackett ursprünglich für den Gottesdienst komponiert. Das Lied zeigt auf, dass vor allem auch die inneren Werte und Emotionen Teil des amerikanischen Traums
sind.
IMPERIUM DER FREIHEIT
EMPIRE OF LIBERTY
Streng genommen begann der amerikanische Traum bereits mit der europäischen Kolonialisierung der Neuen Welt. Siedler,
welche Europa aufgrund von religiöser Verfolgung verlassen mussten, suchten in den 13 Kolonien ihre Freiheit. Arme Bauern und Abenteurer reisten auf der Suche nach einem besseren Leben über den
Atlantik. Thomas Jefferson, Autor der Unabhängigkeitserklärung und späterer dritter US-Präsident, verdoppelte das Staatsgebiet unter seiner Federführung. Er hatte den Traum eines
Imperiums der Freiheit (Empire of Liberty), welches vom atlantischen bis zum pazifischen Ozean reichen sollte. Dieser Traum gilt heute in greifbarer Nähe. Der 16. Präsident der
Vereinigten Staaten, Abraham Lincoln, öffnete durch die berühmte Emanzipationserklärung von Gettysburg (1863) für
die befreiten Sklaven des Südens die Möglichkeit ihren amerikanischen Traum zu leben. Woodrow Wilson, Begründer des America First Begriffs, setzte sich als 28. Präsident der USA für das Wahlrecht der Frauen ein. Der amerikanische Traum war für eine sehr lange Zeit treibende Kraft für Menschen aus allen Ländern um in die USA zu immigrieren. Der
"American Dream" hatte in der Geschichte der USA eine unterschiedliche Gewichtung. Während heute manche den amerikanischen Traum für tot erklären, beweisen immer wieder einfache
Amerikaner, dass der Grundgedanke des "American Dream" sehr real und greifbar ist und die USA wahrhaft zu einer Nation der unbegrenzten Möglichkeiten macht.