ÜBERBLICK
KONFÖDERATIONSARTIKEL
Als die Vereinigten Staaten von Amerika auf der politischen Landkarte erschienen, hatten fast 100.000 Loyalisten die Neue Welt verlassen und waren nach Großbritannien umgesiedelt. Es gab keine vergleichbare Staatsform auf der Welt, die der amerikanischen Demokratie ähnelte, und so hatte die USA insbesondere während der ersten Jahre Schwierigkeiten, das "Experiment Amerika" auf Papier zu legitimieren. Neben der Unabhängigkeitserklärung wurden die Konföderationsartikel (Articles of Confederation) verabschiedet, um eine politische Ordnung im Land zu schaffen. Diese Artikel waren provisorisch und hielten einen losen Staatenbund zusammen, in dem jeder Staat seine eigene Souveränität genoss, ähnlich wie in der heutigen Europäischen Union. Es gab keine gemeinsame Streitkraft, keinen gemeinsamen Präsidenten und keine einheitliche Besteuerung.
Die Konföderationsartikel waren eine provisorische Ordnung, die im Jahr 1781 von den Vereinigten Staaten von Amerika verabschiedet wurde. Sie wurden als Reaktion auf die Unabhängigkeitserklärung entworfen, um eine politische Ordnung im Staatsgebiet herzustellen. Sie waren ein Versuch, ein System zu schaffen, das die Rechte der Einzelstaaten schützte und gleichzeitig eine gewisse zentrale Autorität gewährleistete. Die Bundesregierung hatte jedoch begrenzte Befugnisse und konnte keine effektive Kontrolle ausüben. Das Fehlen einer starken Zentralregierung führte schließlich zur Verabschiedung der Verfassung der Vereinigten Staaten im Jahr 1787, die ein föderales System mit einer stärkeren Zentralregierung schuf.
FÖDERALISTEN UND ANTI-FÖDERALISTEN
In den ersten Jahren der USA waren die Debatten zwischen den Föderalisten und den Anti-Föderalisten prägend. Die Diskussion drehte sich darum, ob eine Verfassung verabschiedet werden sollte oder ob die Republik auf den Articles of Confederation basieren könnte. Letztere hielten einen Staatenbund zusammen, dessen Gesamtkompetenz nicht über einen freundschaftlichen Bund hinausging. Die Anti-Föderalisten befürworteten die Articles of Confederation und sprachen sich gegen eine Stärkung der Union aus, da sie befürchteten, dass dies den einzelnen Bundesstaat schwächen würde. Diese Gruppe bestand hauptsächlich aus Menschen, die aufgrund ihres Bildungsstandes nicht in der Lage waren, die Tragweite einer starken Union zu beurteilen. Die Föderalisten hingegen kamen überwiegend aus der Bildungsschicht und hatten ihre Hochburgen in den Städten entlang der Ostküste. Die Anti-Föderalisten erhielten ihre Unterstützung überwiegend aus dem landwirtschaftlich geprägten Raum.
Man sollte jedoch die Anti-Föderalisten nicht als Proletariat darstellen, denn auch einfache Menschen kämpften neben Soldaten aus der Bildungsschicht für ihre naturgegebene Freiheit, die die Unabhängigkeitserklärung ermöglichte. Die Anti-Föderalisten hatten auch schlagkräftige Argumente: Unter einer starken Union könnten die Grundrechte des Individuums leiden. Ein Regierungsoberhaupt mit vielen Befugnissen käme einem König und somit der verhassten Monarchie gleich. Darüber hinaus hatte man Sorge, dass sich eine Steuerausbeutung wiederholen könnte, die zum Unabhängigkeitskrieg geführt hatte. Wahre Demokratie könne nur im einzelnen Staat verwirklicht werden. Erst ein Kompromiss, der den Anti-Föderalisten zugestanden wurde, ermöglichte die Ratifizierung der amerikanischen Verfassung (Constitution) und damit eine nach innen und außen gerichtete starke Union. Um Machtmissbrauch zu vermeiden, wurde das politische System in die Legislative, die Exekutive und die Judikative unterteilt (Checks and Balances). Die Grundrechte wurden unter dem Titel "The Bill of Rights" speziell abgesichert. Die Bill of Rights bestehen aus zehn Zusatzartikeln (Amendments) und gelten als unveränderlich. Modifikationen können nur durch weitere Zusatzartikel erfolgen.
Die amerikanische Verfassung trat 1788 in Kraft. 1789 ratifizierte der letzte US-Bundesstaat Rhode Island das Dokument.
Die USA begannen Handel mit Europa zu treiben, aber Zwangsrekrutierungen von amerikanischen Seefahrern durch die britische Royal Navy deuteten auf einen weiteren Krieg hin. Großbritannien akzeptierte den Friedensvertrag von 1783 und damit die Unabhängigkeit seiner früheren Kolonien nicht. Dies führte 1812 zu einem zweiten Unabhängigkeitskrieg.
DIE FEDERALIST PAPERS
Die Federalist Papers sind eine Sammlung von 85 Aufsätzen, die zwischen Oktober 1787 und August 1788 von Alexander Hamilton, James Madison und John Jay verfasst wurden. Ihr Ziel war es, die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit einer starken, zentralisierten Regierung zu überzeugen und die Ratifizierung der amerikanischen Verfassung zu fördern.
Die Federalist Papers waren eine Antwort auf die Anti-Föderalisten, die gegen die Verfassung und eine starke Zentralregierung argumentierten. In den Aufsätzen diskutierten Hamilton, Madison und Jay Themen wie die Notwendigkeit einer starken Union, die Rolle der Regierung bei der Gewährleistung der individuellen Freiheiten und die Trennung der Gewalten.
Die Federalist Papers sind bis heute eine wichtige Quelle für das Verständnis der amerikanischen Verfassung und ihrer Bedeutung für die amerikanische Demokratie. Viele der Ideen und Argumente, die in den Aufsätzen vorgebracht wurden, sind noch heute relevant und werden in politischen Debatten diskutiert.
Die Federalist Papers sind auch ein Beispiel für die Bedeutung von öffentlichen Debatten und Diskursen in einer Demokratie. Hamilton, Madison und Jay nutzten die Macht der Schrift, um ihre Argumente einem breiten Publikum zugänglich zu machen und ihre Überzeugungen zu verbreiten. Durch ihre Arbeit halfen sie dabei, eine starke Union zu schaffen und das Fundament für die amerikanische Demokratie zu legen.