USA >> GESCHICHTE DER USA >>
Als die Vereinigten Staaten von Amerika auf der politischen Landkarte erschienen, hatten an die 100 000 Loyalisten die Neue Welt verlassen, um nach Großbrtiannien umzusiedeln. Nirgendwo auf der Welt gab es eine vergleichbare Staatsform, welcher der amerikanischen Demokratie ähnelte, sodass die USA gerade während den ersten Jahren Probleme damit hatten das "Experiment Amerika" auf Papier zu legitimieren. Neben der Unabhänigigkeitserklärung traten die Konföderationsartikel (Articles of Confederation). Diese sollten eine politische Ordnung im Staatsgebiet herstellen. Bei den Articles of Confederation handelte es sich um eine provisorische Ordnung, welche einen losen Staatenbund zusammenhielt. Jeder Staat genoss seine eigene Souveränität, vergleichbar mit der heutigen Europäischen Union. Es gab keine gemeinsame Streitkraft, keinen gemeinsamen Präsidenten und keine einheitliche Besteuerung.
Prägend für die ersten Jahre waren die Debatten zwischen den Föderalisten und den Anti-Föderalisten. Dabei ging es um die Diskussion, ob eine
Verfassung verabschiedet werden sollte, oder ob die Republik auf den Articles of Confederation fußen konnte. Die Articles of Confederation hielten einen Staatenbund zusammen,
dessen Gesamtkompetenz nicht über einen freundschaftlichen Bund hinausging. Die Anti-Föderalisten befürworteten die Articles of Confederation und sprachen sich gegen eine Stärkung der
Union aus, da eine Unionsstärkung den einzelnen Bundesstaat schwächen würde. Bei den Anti-Föderalisten handelte es sich zumeist um Menschen, welche aufgrund ihres Bildungsstandes nicht die
Tragweite einer starken Union beurteilen konnten, während die Föderalisten überwiegend aus der Bildungsschicht kamen. So hatten die Föderalisten ihre Hochburgen in den Städten entlang der
Ostküste und die Anti-Föderalisten erhielten ihre Unterstützung überwiegend aus dem landwirtschaftlich geprägten Raum.
Dennoch darf man die Anti-Föderalisten nicht als Proletariat hinstellen, kämpfte doch der einfache Mann gleichwertig neben Soldaten der Bildungsschicht für seine naturgegebene Freiheit, welche die Unabhängigkeitserklärung erst ermöglichte. Ebenso hatten die Anti-Föderalisten schlagfertige Argumente: Unter einer starken Union könnten die Grundrechte des Individuums leiden. Ein Regierungsoberhaupt mit vielen Befugnissen käme einem König und somit der verhassten Monarchie gleich. Darüber hinaus hatte man Sorge, dass sich eine Steuer Ausbeutung wiederholen könnte, welche in den Unabhängigkeitskrieg geführt hatte. Wahre Demokratie könne nur im einzelnem Staat verwirklicht werden. Erst ein Kompromiss, welchen den Anti-Föderalisten zugestanden wurde, ermöglichte die Ratifizierung der amerikanischen Verfassung (Constitution) und damit eine nach innen und außen gerichtete starke Union. Um einen Machtmissbrauch zu vermeiden wurde das politische System in die Legislative, die Exekutive sowie in die Judikative unterteilt (Checks and Balances). Die Grundrechte wurden unter dem Titel "The Bill of Rights" speziell abgesichert. Die Bill of Rights bestehen aus zehn Zusatzartikeln (Amendments) und gelten als unveränderlich. Modifikationen können nur durch weitere Zusatzartikel geschehen.
Die amerikanische Verfassung wurde 1788 gültig. 1789 ratifizierte mit Rhode Island der letzte US-Bundesstaat das Schriftstück.
Die Vereinigten Staaten nahmen ihren Handel mit Europa auf, doch stellten Schiffsentführungen ein Omen für einen weiteren Krieg dar. Großbritannien akzeptierte den Friedensvertrag von 1783 und somit die Unabhängigkeit ihrer früheren Kolonien nicht. Dies führte zu einem zweiten Unabhängigkeitskrieg im Jahr 1812.
Föderalisten veröffentlichten inkognito ihre Argumente für eine starke Union. Die 85 Aufsätze sind heute nummeriert und bekannt als The Federalist Papers.