USA >> GESCHICHTE DER USA >> DIE USA IM II. WELTKRIEG
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Der Zweite Weltkrieg begann für die USA wenige Tage nach dem Angriff auf Pearl Harbor, einem Stützpunkt der US-Marine auf der Insel O´ahu (Hawaii),
in welchem am 7. Dezember 1941 acht Schlachtschiffe, drei Kreuzer und drei Zerstörer von einem japanischen Kamikaze Kommando versenkt wurden und 187 Kampfflieger zerstört wurden. Die Vereinigten
Staaten beklagten über 2400 Tote und in etwa 1100 Verwundete. Dieser Tag wird in der amerikanischen Geschichte auch als Tag der Schande bzw. Day of Infamy bezeichnet. Am 8. Dezember
erklärte der amerikanische Kongress Japan den Krieg. Aufgrund des Dreimächtepakts von 1940, erkärten am 11. Dezember 1941 das Deutsche Reich und Italien den USA den Krieg. Der
Überraschungsangriff auf Pearl Harbor war die japanische Antwort auf die verschärften Wirtschaftssanktionen und Erdöl Boykotte der USA. Die Sanktionen wurden von den USA verhängt, um Japans
Expansionspolitik in China einzudämmen. Bis zum Angriff auf die US-Pazifikflotte in Pearl Harbor war eine absolute Mehrheit der US-Bürger gegen eine Einmischung in den europäischen Krieg. Erst
Pearl Harbor brachte über Nacht den psychologischen Wendepunkt, welcher bei der Roosevelt Administration bereits durch die Judenpogrome (1938) sowie durch die aggressive deutsche Außenpolitik
(Einmarsch in Prag im März 1939) stattgefunden hat. Die Vereinigten Staaten sahen sich nun mit einem Zwei-Fronten Krieg von globaler Dimension konfrontiert (Pazifischer Raum und Europa) und
beriefen zusammen mit dem britischen Premierminister Winston Churchill eine Kriegskonferenz ein, die ab dem 22. Dezember 1941 in Washington DC unter dem Namen "Arcadia" stattfand. Hier
formten im Januar 1942, 26 Staaten die Vereinten Nationen ("United Nations").
Bis 1944 wurden die Truppen überwiegend in den pazifischen Raum gesandt, wo die Vereinigten Staaten im "Battle of the Coral Sea" 1942 Australien vor einer japanischen Invasion schützen konnten. Die pazifische Strategie war es Inseln einzunehmen, auf welchen wiederum Basen im Kampf gegen Japan errichtet werden konnten.
KRIEGSANLEIHEN
Während die Mehrheit aller Bürger in den USA durch eine Welle des Patriotismus zusammengeschweißt wurden, bekamen amerikanische Staatsbürger japanischer Abstammung den vollen Zorn über Pearl Harbor zu spüren und wurden auf Verordnung Roosevelts ab dem Februar 1942 in sogenannte "Relocation Centers" interniert. Die gesamte Ethnie galt als "enemy race". (Der oberste Gerichtshof der USA gestand 38 Jahre später Fehler ein und entschuldigte diese politische Fehlhaltung aufgrund von Massen- und Kriegshysterie). Bis zum Eintritt in den Zweiten Weltkrieg herrschte in den Vereinigten Staaten eine Politik der Isolierung vor, welche eine "Festung Amerika" errichten wollte.
Um den Krieg zu finanzieren wurden 370 Milliarden Dollar (60 % der gesamten Kriegsschulden) durch den Verkauf von War Bonds (Kriegsanleihen) aufgebracht. Um einen erfolgreichen Zwei-Fronten-Krieg führen zu können, gab es eine enge Zusammenarbeit mit Großbritannien, der Sowjetunion aber auch mit China. Ein amerikanischer Grundsatz der Kriegsführung (1942-1945) war die Germany first Strategie, die 60 Prozent des Gesamtpotentials für den Krieg gegen das Deutsche Reich reservierte.
KRIEGSVERLAUF
7.Dezember 1941
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Japanischer Luftangriff auf den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor. |
8. Dezember 1941 |
Präsident Roosevelt hält seine berühmte "Day of Infamy" (Tag der Schande und Ehrlosigkeit) Rede. Die Vereinigten Staaten treten in den II. Weltkrieg ein.
Der Eintritt in den Zweiten Weltkrieg mobilisiert und vereint die Nation. Amerikanische Hausfrauen arbeiteten nun unter dem Slogan "We can do it" in der Rüstungsindustrie, während ihre Männer in den Krieg zogen. Männer, welche nicht aktiv an den Frontlinien kämpfen wollen oder können, unterstützten das Militär in den Rüstungsfabriken oder kaufen sogenannte Kriegsanleihen (War Bonds). Die Wirtschaft erlebt nach der Wirtschaftskrise und der daraus resultierenden großen Depression einen rasanten Aufschwung und ebnet den Weg für die Vereinigten Staaten zur Supermacht aufzusteigen. So findet nahezu jeder Amerikaner einen Arbeitsplatz und kann somit nicht nur seine angesammelten Schulden abbauen, die sich während der Großen Depression angesammelt haben, sondern auch Geld sparen. Der amerikanische Traum lebt wieder auf. |
8. - 11. November 1942 |
Landung von amerikanischen und britischen Truppen bei Casablanca (Marokko) sowie Algier und Oran (Algerien). Mit der "Operation Torch" beginnt ein Zwei-Fronten Krieg in Nordafrika. |
14. - 26. Januar 1943 |
Konferenz in Casablanca: Roosevelt, Churchill und Stalin erklären die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reichs zum Kriegsziel. Am 21. Januar beginnt die "Combined Bomber Offensive"., ein strategischer Luftkrieg gegen das Deutsche Reich. |
27. Januar 1943 |
Erster Tagesangriff der US-Luftwaffe. |
10. Juli 1943 |
Landung von amerikanischen und britischen Truppen auf Sizilien und der damit einhergehenden Kontrolle der italienischen Insel. |
09. September 1943 |
Landung amerikanischer und britischer Truppen bei Salerno (Italien) im Rahmen der "Operation Avalanche). |
6. Juni 1944 |
D-Day ("Operation Overlord"). Erfolgreiche Landung in der Normandie: 160.000 allierte Truppen kämpfen an einer 50 Meilen langen Küstenlinie gegen deutsche Soldaten, welche Frankreich besetzt halten. |
4. - 11. Februar 1945 |
Die zweite Kriegskonferenz findet in Jalta statt und setzt sich mit der Nachkriegsfrage auseinander. Das Ergebnis der Konferenz beinhaltet die Aufteilung des Deutschen Reichs in vier Sektoren. |
7. März 1945 |
US-Truppen setzten über den Rhein. |
12. April 1945 |
Nach dem Tod von Franklin D. Roosevelt wird Harry S. Truman zum 33. Präsident der USA. |
20. April 1945 |
US-Truppen besetzen Nürnberg (Stadt der Reichsparteitage). |
8. Mai 1945 |
Kapitulation des Deutschen Reichs. |
20. November 1945 |
Die Nürnberger Prozesse beginnen vor dem internationalen Militärgerichtshof. |
Der 32. Präsident der Vereinigten Staaten verhalf vielen US-Bürgern wieder Vertrauen in sich selbst zu fassen. Als einzigster Präsident der Vereinigten Staaten wurde Roosevelt für eine dritte Amtszeit gewählt, eine Ausnahmeregelung im Rahmen des II. Weltkrieges. Wäre Roosevelt nicht verstorben, so hätte er auch die Unterstützung für eine vierte Amtszeit gehabt.
Der Zweite Weltkrieg dauerte für die USA 45 Monate und es galt eine Kriegspflicht unter den Männern. Dieser Pflicht konnte der Bürger aber auch durch einen zivilen Ersatzdienst nachkommen. Unter allen beteiligten Nationen hatten die Vereinigten Staaten die wenigsten Verluste (ca. 0.5 % der Gesamtbevölkerung zu beklagen). Dieser Umstand ging auch auf medizinische Fortschritte jener Zeit zurück.
Quellen:
Heideking, Christoph und Jürgen Mauck. Geschichte der USA. Stuttgart: UTB, 2001.