DIE APPALACHEN


ÜBERBLICK

 

Die Appalachen sind ein Gebirgszug entlang der Ostküste Nordamerikas, der sich von Neufundland bis nach Alabama erstreckt. Sie sind etwa 2.400 km lang und bedecken eine Fläche von rund 800.000 Quadratkilometern. Die höchste Erhebung ist der Mount Mitchell in North Carolina mit einer Höhe von 2.037 Metern. Die Appalachen sind eine wichtige geographische Barriere und haben eine große Bedeutung für das Klima und die Vegetation in der Region. Sie haben eine reiche Geschichte und Kultur, sowie eine bedeutende wirtschaftliche Nutzung durch Rohstoffabbau, Landwirtschaft und Tourismus.

 

  • Die Gebirgskette befindet sich im Osten der USA an der Atlantikküste und hat eine Länge von 2600km und eine durchschnittliche Breite von 200-300km.
  • Die Appalachen spielen eine große Rolle in der US-amerikanischen Wirtschaft, insbesonders der Tourismus.
  • Die Appalachen spielten in mehreren Momenten der amerikanischen Geschichte eine Rolle, vor allem während des Revolutions- und während des Bürgerkriegs.
  • Die Appalachen waren Lebensraum für eine Vielzahl von indigenen Völkern wie die Cherokee und Powhatan.

GEBIRGSSYSTEM UND TEILGEBIRGE

Die Appalachen sind ein Mittelgebirge, das im Osten Nordamerikas parallel zur Atlantikküste verläuft. Es wurde nach dem indigenen Volk der "Apalachee" benannt. Der Gebirgszug der Appalachen gliedert sich in mehrere Teilgebirge, darunter die Blue Ridge Mountains, die Allegheny Mountains und die White Mountains. Die höchste Erhebung der Appalachen ist der Mount Mitchell in North Carolina mit einer Höhe von 2.037 Metern. Es erstreckt sich über eine Länge von 2.600 Kilometern, beginnend in der kanadischen Provinz Quebec und endend im US-Bundesstaat Alabama. Die durchschnittliche Breite des Gebirges liegt zwischen 200 und 300 Kilometern. Insgesamt haben 18 Bundesstaaten der USA Anteil an den Appalachen, darunter New York, Pennsylvania, Virginia, North Carolina, Tennessee und Georgia. 

 

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

 

Die Appalachen sind eine der ältesten Gebirgsketten der Welt. Die Entstehungs-geschichte reicht mehrere hundert Millionen Jahre zurück. Vor etwa 480 Millionen Jahren, im Ordovizium, kollidierten die Kontinente Laurentia, Baltica und Avalonia miteinander und formten einen neuen Superkontinent namens Laurussia. Im Laufe der Zeit wurde Laurussia Teil des noch größeren Superkontinents Pangäa, der vor etwa 300 Millionen Jahren durch die Kollision von Laurussia mit dem Kontinent Gondwana entstand.

 

Während dieser Kollision wurde das Gebirgssystem der Appalachen weiter angehoben und gefaltet, was zur Entstehung der heutigen Gebirgskette beitrug. Neben der Kollision der Kontinente trugen auch tektonische Aktivitäten wie Verwerfungen und Vulkanausbrüche zur Formung der Gebirgskette bei.

 

 

Im Laufe der Jahrmillionen wurden die Appalachen auch von Eiszeiten geprägt, die das Gelände formten und Gletscherschliff hinterließen.

 

Die Appalachen sind ein Gebirgssystem, das aufgrund von Abtragungsprozessen kein Hochgebirge mehr ist und sich vom Charakter her gut mit dem deutschen Mittelgebirge vergleichen lässt. Es lässt sich in drei große Abschnitte unterteilen. Der nördliche Teil, auch bekannt als "The Northern", erstreckt sich von Neufundland bis zum Hudson River und ist von den White Mountains in New Hampshire und den Green Mountains in Vermont geprägt.

 

Der mittlere Abschnitt, "The Central", verläuft vom Hudson-Tal bis zum Bundesstaat Virginia. Hier sind die Allegheny Mountains und die Blue Ridge Mountains Teil des Gebirgssystems. In diesem Abschnitt befinden sich auch der George Washington und Jefferson National Forest. Im Süden schließt sich "The Southern" an, ein Gebirgsabschnitt, der für die Great Smoky Mountains bekannt ist.

 

Die höchsten Erhebungen in den Appalachen sind die White und Green Mountains mit einer Höhe von rund 2000 Metern. Der höchste Berg der Appalachen ist jedoch der Mount Mitchell mit einer Höhe von 2037 Metern, der sich im Bundesstaat North Carolina befindet. Der Berg ist die höchste Erhebung der USA östlich des Mississippi.

 

BODENSCHÄTZE UND WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG

 

Die Appalachen sind reich an Bodenschätzen und haben seit langem eine wichtige Rolle in der Wirtschaft der USA gespielt. Die Region ist nach wie vor ein wichtiger Produzent von Kohle, Erdgas und Ölschiefer. In jüngerer Zeit gewinnt auch die Förderung von Schiefergas (Fracking) an Bedeutung.

 

Vor allem während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurden die Bodenschätze für den Bergbau genutzt. Hierzu zählen Kohle, Erdgas, Ölschiefer, Eisenerz, Gold und Silber.

 

Der Tourismus zählt zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen der Appalachen-Region. Die Landschaft ist bekannt für ihre vielfältigen Freizeitmöglichkeiten wie Angeln, Wildwasser-Rafting, Mountainbiking und Wintersport. Besonders herausragend ist der Appalachian Trail, ein 3500 Kilometer langer Wanderweg, der von Georgia bis Maine führt. Er ist eine der bekanntesten Attraktionen der Region und lockt jährlich zahlreiche Besucher an.

 

Weite Teile der Appalachen wurden vor einigen Jahrzehnten zur Planungsregion "Appalachia" zusammengefasst, mit dem Ziel die Infrastruktur und die Wirtschaft zu verbessern.

 

FLORA UND FAUNA DER APPALACHEN

 

Die Appalachen sind aufgrund ihrer Größe und der verschiedenen Höhenlagen Heimat für eine vielfältige Flora und Fauna. Die Wälder der Appalachen sind vor allem von Hartholzbäumen wie Eichen, Ahorn, Hickory und Kirschen geprägt. Auch Nadelbäume wie Fichten und Tannen sind in den höheren Lagen zu finden. Die Tierwelt der Appalachen ist ebenfalls sehr artenreich und umfasst unter anderem Schwarzbären, Hirsche, Elche, Kojoten, Rotluchse, Wildschweine, verschiedene Nagetiere und einige Giftschlangen, wie die Wald-Klapperschlane oder den Nordamerikanischen Kupferkopf. In den Gewässern leben Forellen, Barsche und andere Fischarten. Die Appalachen sind auch ein wichtiger Lebensraum für viele Greifvögel wie dem Adler und dem Falken. 

 

DIE HISTORISCHE ROLLE DER APPALACHEN

 

Die Appalachen haben eine bedeutende Rolle in der US-amerikanischen Geschichte gespielt. Als natürliche Barriere galten sie lange Zeit als Grenze der amerikanischen Kolonien im Osten und hielten die Westexpansion zurück. Es war schwierig, die Berge zu überqueren, und die Menschen mussten entweder im Süden herumreisen oder sich durch die engen Pässe und Schluchten der Appalachen quälen.

 

Während der amerikanischen Revolution versuchten die britischen Truppen, die Kontrolle über die Berge zu erlangen, um die Revolutionsbewegung zu unterdrücken. Die Appalachen wurden zum Schlachtfeld und viele Kämpfe wurden in den Bergen ausgefochten.

 

Im amerikanischen Bürgerkrieg spielten die Appalachen erneut eine wichtige Rolle. Die Berge trennten die Unionstruppen und die Konföderierten und waren Schauplatz vieler Gefechte. Die Bergregionen dienten als Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten für Partisanen und Guerillakämpfer. 

 

Darüber hinaus sind die Appalachen auch ein wichtiger Teil der amerikanischen Kulturgeschichte. Die Berge haben viele Sänger, Dichter, Schriftsteller und Künstler inspiriert. Die Appalachen sind bekannt für ihre Musiktraditionen und viele bekanntet Musiker haben die amerikanische Musikgeschichte geprägt. 

 

Die Appalachen waren vor der europäischen Besiedlung von verschiedenen indigenen Völkern bewohnt. Zu den indigenen Völkern der Appalachen gehörten unter anderem die Cherokee, die Shawnee, die Tuscarora und die Powhatan. Diese Völker lebten von der Jagd, Fischerei und Landwirtschaft und hatten komplexe soziale Strukturen. Die Cherokee waren eines der größten Völker in den Appalachen und lebten hauptsächlich in den südlichen Appalachen. Sie waren bekannt für ihre Agrarkultur und ihre Fähigkeiten in der Handwerkskunst. 

 

Die Powhatan lebten in den nördlichen Appalachen und hatten enge Beziehungen zu den Küstenvölkern der Chesapeake Bay. Sie waren bekannt für ihre Fähigkeiten in der Landwirtschaft und im Handel mit anderen Völkern.