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ÜBERBLICK

Im amerikanischen Bürgerkrieg kämpften rund eine halbe Millon deutschamerikanischer Soldaten. Mehr als 200.000 davon wurden in Deutschland geboren und emigrierten erst wenige Jahre vor Ausbruch des Bürgerkrieges von ihrer Heimat in die Vereinigten Staaten. 


DIE BEDEUTUNG DER 48ER

 

Von großer Bedeutung waren die 48er, welche nach der gescheiterten deutschen Revolution von 1848/49 in die USA auswanderten und den Bürgerkrieg als "Zweiten Freiheitskampf" betrachteten. Während der amerikanische Bürgerkrieg zunächst ein Kampf zur Erhaltung der Union war, in welchem die Sklavenfrage eine untergeordnete Rolle spielte, ließen sich gerade die 48er aus ideologischen Gründen rekrutieren. Bereits im Januar 1861, wenige Monate vor Ausbruch des Bürgerkriegs, kam es während einer Sklavenauktion in St. Louis, Missouri, zu einem Aufstand. In der Menschenmenge befanden sich viele Deutsche, welche gegen den Menschenhandel rebellierten. Die meisten Deutschamerikaner dienten für die Nordstaaten in der Union Army, unter den Freiwilligen waren auch bekannte 48er wie Franz Sigel, welcher nicht nur ein Regiment führte, sondern als Generalmajor den höchsten Rang unter den Deutschen einnehmen sollte. Weitere in Deutschland geborene Generäle waren unter anderem Adolph von Steinwehr, August Kautz, Peter Osterhaus und Alexander Schimmelfennig. Letzterer war ebenfalls ein bekannter 48er und führte das 74. Infanterieregiment von Pennsylvania. Viele von ihnen lehrten die Techniken aber auch Tugenden des preußischen Militärs.

 

Überwiegend meldeten sich in den US-Bundesstaaten New York, Missouri und Ohio viele deutsche Einwanderer freiwillig zum Dienst. Zwar gehörte die Mehrheit der deutschstämmigen Soldaten  ethnisch gemischten Regimenten an, doch bildeten immerhin ein fünftel aller Deutschamerikaner rein deutsche Regimente. Geordnet nach Bundesstaaten zählten zu diesen:

 

New York: 29th, 46th, 52nd

Missouri: 12th, 17th

Ohio: 9th, 107th

Illinois: 24th, 43rd, 82nd

Indiana: 32nd

Wisconsin: 9th, 26th

Pennsylvania: 74th, 75th

 

Diese deutschen Regimente genossen aufgrund ihrer Disziplin ein hohes Ansehen. 

 

Es gab aber auch Deutsche, welche in den konföderierten Streitkräften dienten. Dies waren unter anderem Pennsylvania Deutsche, die sich während des 18. und 19. Jahrhunderts in North und South Carolina niederließen. Das bekannteste deutsche Regiment der Südstaaten waren die German Fusilier.