DEUTSCHAMERIKANER IM ZWEITEN WELTKRIEG
Während des Zweiten Weltkriegs schlossen sich rund 30.000 gebürtige Deutsche den amerikanischen Streitkräften an. Darunter waren auch berühmte Exilanten wie der Schriftsteller Klaus Mann, der älteste Sohn von Thomas Mann, und William Patrick Hitler, der Neffe von Adolf Hitler. Es gab jedoch auch Deutschamerikaner, die kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs dem Ruf "Heim ins Reich" folgten und nach Deutschland auswanderten. Dieser Ruf war eine nationalsozialistische Maßnahme, die darauf abzielte, die Gebiete und Bevölkerungsgruppen, die als "ethnisch deutsch" angesehen wurden und sich außerhalb Deutschlands befanden, ins Deutsche Reich zurückzuführen. Die Ideologie hinter dieser Maßnahme basierte auf dem Konzept des "Volksdeutschtums", das besagte, dass alle Personen mit deutscher Abstammung ein gemeinsames Volk bildeten, das im Deutschen Reich vereint werden sollte.
Aufgrund einer Proklamation von Franklin D. Roosevelt wurden während des Krieges etwa 11.000 in den USA lebende Deutsche ohne amerikanische Staatsbürgerschaft sowie Deutschamerikaner interniert. Zusätzlich wurden auch eine beträchtliche Anzahl von deutschen Kriegsgefangenen, sogenannte POWs (Prisoner of War), im Staatsgebiet untergebracht. Mit der deutschen Niederlage in Tunesien im Frühjahr 1943 wurden etwa 140.000 deutsche Kriegsgefangene in die USA gebracht. Die Unterbringung der POWs unterschied sich jedoch von der der zivilen Gefangenen. Die Vereinigten Staaten nahmen die Bestimmungen der Genfer Konvention von 1929 sehr ernst und hoben sich durch ihre positive Behandlung der deutschen Wehrmachtssoldaten hervor. Zahlreiche positive Berichte erreichten die deutschen Familien, die ihre Erstaunung über die Verhältnisse zum Ausdruck brachten. So wurden Offizieren beispielsweise bis Anfang Juni 1945 weiterhin Sold gezahlt. Mannschaftsdienstgrade wurden zwar im Einklang mit der Genfer Konvention zur Arbeit verpflichtet, dafür aber entlohnt. Unteroffiziere und Offiziere konnten sich freiwillig zur Arbeit melden. Aus Sicht des amerikanischen Militärs hatte die gute Behandlung mehrere Ziele:
Die Behandlung deutscher Kriegsgefangener war nicht nur besser als die von schwarzen US-Bürgern, sondern zog auch oft den Neid der einheimischen Bevölkerung auf sich, die den US-Lagern in Anspielung auf den Goldenen Käfig Spitznamen wie "Fritz Ritz" gaben.