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William Bradford zählt als einer der ersten Kolonisten in Nordamerika zu den sogenannten "Pilgervätern". Er war Gouverneur der Plymouth Colony und gab als Autor in einem der wichtigsten Schriftstücke der Kolonialliteratur Zeugnis über die frühe Kolonialgeschichte ab.
Sein Werk "Of Plymouth Plantation" (1651) ist sowohl für die amerikanische Literaturgeschichte als auch für die amerikanische Geschichte von hoher Bedeutung. In Bezug auf die amerikanische Geschichte gilt sein Werk als Primärquelle, welches über das Leben der ersten europäischen Siedler berichtet. William Bradford gehörte zu einer religiösen Gruppe, welche sich von der Kirche von England ablösten und später als Separatisten (bzw. Pilgrimväter) vor religiöser Verfolgung flohen. Zunächst ließen sich die Separatisten in den Niederlanden nieder, von wo aus sie dann von der Stadt Leiden in die "Neue Welt" übersetzten. Auf dem Segelschiff Mayflower überquerten die Pilgrimväter den Atlantischen Ozean, um sich an einer Mündung des Hudson Rivers niederzulassen. Dort gründeten sie eine Kolonie. An Bord der Mayflower wurde der erste Gesellschaftsvertrag unterzeichnet, welcher das Leben in der westlichen Hemisphere regeln sollte. Nachdem der erste Gouverneur der Plymouth Colony verstarb, übernahm William Bradford das Amt des Gouverneurs und wurde seitdem fast jedes Jahr wiedergewählt. In seiner Verantwortung lagen u.a. das Justiz und Gerichtswesen sowie die Finanzpolitik der Kolonie. Darüber hinaus kümmerte er sich um die Beziehungen zu fremden Indianerstämmen. Er nahm am ersten Thanksgiving Fest teil und gilt als einziger Passagier der berühmten Mayflower Überfahrt, von welchem Schriftstücke existieren. Er fing 1630 die Geschichte der Plymouth Kolonie aufzuschreiben. Bradford prägte in der amerikanischen Geschichte die aus der Bibel angelehnte Idee, dass die amerikanische Zivilisation einer Stadt auf einem Berg gleichen würde, welche durch Werte und Ideale eine Vorbildfunktion für die Welt einnehmen soll.