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Was versteht man unter einem Amerikaner? Diese Frage stellte sich bereits der französische Einwanderer Michel-Guillaume Jean de Crèvecoeur 1782 in seinem Werk: What is an American? Während damals die Unterschiede zum Europäer im Vordergrund standen, ist diese Frage heute etwas komplexer. Amerikaner ist ersteinmal jeder, der das Bürgerrecht besitzt.  

 

 

Bevor die einzelnen Bevölkerungsgruppen im Einzelnen vorgestellt werden, ist erstmal festzuhalten, dass die USA ein Vielvölkerstaat ist, der durch den Patriotismus zusammengehalten wird. Wichtige Elemente des Zusammenhalts sind die US-Flagge, die amerikanische Nationalhymne und die Verfassung der Vereinigten Staaten. Sie sind Teil eines Konzepts, welches auch als Zivilreligion bezeichnet wird. Hierzu gehören auch musikalische Kompositionen, beispielsweise  "Americans We" ,welches von Henry Fillmore der nationalen Einheit gewidmet  wurde. Die Bevölkerungsstruktur der Vereinigten Staaten ist durch ihre ethnische Vielfalt geprägt. Gemeinsam geteilte Werte bilden das Fundament der US- amerikanischen Nation. Zu diesen Werten zählen die bereits genannte Zivilreligion, die Freiheit, die Gleichheit vor dem Gesetz, der Individualismus sowie die Rechte und Pflichten der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft. All diese patriotischen Elemente und Traditionen erlauben einen gemeinsamen Nenner: Die Vereinigung unter dem Konzept eines allgemein anerkannten Patriotismus unter dem Sternenbanner. 

"AMERICANS WE"

WEIßE AMERIKANER

US-Bürger weißer Abstammung haben ihre Wurzeln  in Europa. Städte wie St. Louis und New Orleans haben französischen Ursprung. Die dreizehn Kolonien standen bis zur Unabhängigkeit unter der Herrschaft Großbritanniens. Die ersten Weißen, welche ihre Wurzeln bis zum kolonialen Amerika zurückverfolgen können, sind die sogenannten "WASP" (White Anglo Saxon Protestants). Die größte Gruppe unter der weißen Bevölkerung machen jedoch die Nachkommen von deutschstämmigen Einwanderern aus, welche sich sehr gut in das amerikanische System integrieren konnten und von denen nur noch sehr wenige die deutsche Kultur pflegen oder die deutsche Sprache sprechen. Die zweitgrößte Gruppe stellen  Personen mit einem irischen Hintergrund dar. Eine berühmte Persönlichkeit unter den irischstämmigen Amerikanern war der damalige Präsident John F. Kennedy.

AFROAMERIKANER

Zu den US-Bürgern schwarzer Abstammung zählen sowohl die Nachfahren der Sklaven, welche als unfreiwillige Einwanderer ab 1619 (erstes Sklavenschiff erreicht Jamestown) in die Neue Welt kamen, als auch Bevölkerungsteile, die von Jamaika und anderen karibischen Inseln in die Vereinigten Staaten einwanderten. Daneben wanderten in den letzten Jahren vermehrt viele Menschen direkt vom akfrikanischen Kontinent in die USA ein. Neben dem Begriff Afroamerikaner findet auch der Begriff Schwarze bzw. im Englischen "Blacks" Verwendung. Die Religion spielt bei vielen US-Bürgern schwarzer Abstammung eine wichtige Rolle, die nicht nur durch regelmäßige Gottesdienstbesuche, sondern auch durch einen religiös geprägten Sprachgebrauch wie z.B. "have a blessed day" (Habe einen gesegneten Tag) zum Ausdruck kommt.

ASIATISCHE AMERIKANER

US-Bürger mit asiatischen Wurzeln sind ursprünglich aus Ost- Südostasien sowie aus Indien immigriert. Im englischen Sprachgebrauch wird diese Gruppe auch als Asian Americans bezeichnet. Die Mehrheit dieser Bevölkerungsgruppe lebt heute in den Großstädten. In etwa 50 Prozent leben auf Hawaii sowie an der Westküste der Vereinigten Staaten. Filipinos leben bereits seit dem 16. Jahrhundert in Nordamerika. Die ersten Chinesen kamen als Segler 1789 nach Hawaii. Die meisten US- Bürger mit asiatischen Wurzeln kamen als Arbeiter im 19. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten um in Goldminen sowie am Bau der transkontinentalen Eisenbahn zu arbeiten.

HISPANOAMERIKANER

US-Bürger mit lateinamerikanischen Wurzeln werden im Englischen als Hispanics oder Latinos bezeichnet. Sie wuchsen zumeist zweisprachig auf und sprechen fließend Spanisch und Englisch. Die größte Gruppe sind die Mexican Americans. Sie leben überwiegend in den Bundesstaaten Arizona, California, New Mexico und Texas.

 

Die Puerto Ricans als zweitgrößte Gruppe pendeln als U.S. Nationals zwischen der Insel Puerto Rico und den großen Städten des nördlichen Festlands (v.a. New York City und Chicago), in denen sich viele niedergelassen haben oder ihren Zweitwohnsitz dort haben.

 

Die vom kommunistischen Kuba stammenden Flüchtlinge haben sich überwiegend im südlichen Florida niedergelassen um dort dem Einbürgerungsprozess zu durchlaufen.

 

Andere Hispanics sind Einwanderer und deren Nachkommen aus Mittel- und Südamerika. Die Hispanics sind keine Ethnie, die sich nach dem phänotypischen Merkmal, also der Hautfarbe, von anderen Ethnien unterscheiden lassen, da es ebenso Weiße wie Schwarze und Mischrassen gibt, die per Definition unter die ethnische Gruppe fallen.

INDIGENE AMERIKANER

(NATIVE AMERICANS)

Über 500 Indianerstämme sind heute staatlich anerkannt. Die Navajo, Cherokee, Choctaw, Sioux, Chippewa, Apache, Blackfoot und die Iroquis zählen zu den größten verbleibenden Stämme in den Vereinigten Staaten. Wie dies auch bei anderen Ethnien der Fall ist, handelt es sich bei den Native Americans nicht um einen einheitlichen Kulturkreis, sondern lassen sich zahlreiche Unterschiede zwischen den einzelnen Stämmen beobachten. Ein Unterscheidungsmerkmal ist zum Beispiel die Sprache des jeweiligen Stammes.

Die Nachkommen jener Bevölkerungsteile, die bereits vor der europäischen Besiedelung im Gebiet der heutigen USA gelebt haben, werden als Native Americans (dt. Einheimische Amerikaner) bezeichnet.

Statistisch gesehen zählen hierunter zwar auch die Ureinwohner in Hawaii sowie die Eskimos und indogenen Volksgruppen in Alaska, doch bezieht sich der Begriff im Sprachgebrauch auf die Mitglieder und Nachkommen der indianischen Stämme.

 

MULTIETHNISCHE AMERIKANER

Multiethnische Amerikaner sind US-Bürger, wessen Elternteile unterschiedlicher Ethnien angehören. Sie stellen nur einen kleinen Anteil an der Bevölkerung in den USA, haben prozentual gesehen aber einen größeren Anteil als indigene Amerikaner. Multiethnische Amerikaner können als Nachfahren schwarzer Besatzungssoldaten in Deutschland auch europäische Wurzeln haben. 

LAND OF THE FREE, HOME OF THE BRAVE !

Ein reines Schubladendenken funktioniert nicht im amerikanischen System und dennoch sind ethnische Konflikte immer wieder unterschwellig im Land zu beobachten und kulminieren manchmal in Gewalt. Durch die neuen Medien und sozialen Netzwerke wird nicht selten ein Bild der USA gezeichnet, welches von Rassimus und Spaltung gekennzeichnet ist. Dabei befürworten die meisten Amerikaner keine Trennung entlang ethnischer Linien, sondern unterscheiden Freund von Feind durch die Anerkennung der Verfassung und der Loyalität zu den amerikanischen Grundwerten.

 

Der Sport spielte seit jeher eine wichtige Funktion, um die Gesellschaft zu vereinigen. Er wirkt als "sozialer Klebstoff", welcher die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zusammenhält:

CCO: Washington Nationals
CCO: Washington Nationals